Die Fahne im Wind
Ein poetisches Gedicht über Orientierungslosigkeit, Loslassen – und die leise Freiheit, die entsteht, wenn man sich vom Wind tragen lässt.
Der Wind stürmt heftig,
nichts ist so wirklich aussagekräftig.
Er dreht sich hin und her,
nichts setzt sich ihm zur Wehr.
Auch eine kleine Fahne weht im Wind,
sie fühlt sich einsam und gar blind,
denn der Wind zehrt an ihr – ohne Ziel,
als wäre sie für ihn nur ein Spiel.
Sie fragt sich, wohin sie eigentlich gehört,
was sie an ihrem Dasein eigentlich stört,
warum sich alles nur noch dreht –
und niemand weiß, wo lang das geht.
Doch dann trennt sich die Fahne vom Mast,
obwohl er sie hielt, war er nur eine Last.
So fliegt die Fahne durch den Wind,
sucht noch immer, wer sie ist – und wohin.
Der Wind selbst ist nun ihr Auftrieb,
vielleicht gar ihr neuer Antrieb?
Er hebt sie weit über die Wolken empor –
dort fühlt sie sich frei wie nie zuvor.
Denn dort oben scheint die Sonne leise,
dort fliegt sie ihre eigene Reise.
Sie ist nun frei, ganz ohne sein zu müssen –
und tanzt mit Vögeln in luftigen Flüssen.